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EINLEITUNG   

Sonja: Alte Besen kehren gut – sagt man...

Anscheinend ist die Luft doch noch nicht gänzlich raus. Nachdem es in 2008 renntechnisch ja eher etwas mager bei uns war und Peter und ich schon mehr oder weniger beschlossen hatten nicht mehr wirklich Rennen zu fahren, haben wir kürzlich den Harz für uns entdeckt. Dazu später.

Stürze und diverse Verletzungen hatten uns in der zweiten Jahreshälfte 2008 und auch noch Anfang 2009 deutlich kürzer treten lassen. Und ich hatte mich mental schon soweit auf die Reihe, nicht mehr aktiv zu fahren. Aber es ist wie mit vielen Dingen im Leben: mit geht es nicht so richtig aber ohne eben auch nicht wirklich. Die aktive Pause hat aber trotzdem gut getan, der Körper sich erholt und mit dem Abstand zu allem kam auch wieder der Spaß und die nötige Lockerheit dazu.

Peter: Der Neubeginn

So, das katastrophale Sportjahr 2008 liegt nun schon wieder 7 Monate zurück und damit die letzte Schulter OP (hoffentlich) knapp 9 Monate. Es war also an der Zeit festzustellen, ob und wie ich noch MTB-Rennen fahren kann und vor allem auch noch will.

Also Sundern-Hagen genannt und Lust zu fahren – dann keine Lust mehr, dann wieder Lust, dann Magen- und Darmgrippe bekommen (also wieder keine Lust), deshalb den Startplatz beim IBC eingestellt. Wegen der komplizierten Startplatzabtretung dann eben doch starten.

 

26.04.2009  //  SUNDERN-HAGEN   

Fahrer: Sonja / Peter / Björn

Sonja: Funmarathon

Peter hatte irgendwann die Idee in Sundern-Hagen zu fahren. Nur mal so zum testen. Allerdings muss man schon sehr zeitig nennen, sonst ist man raus. Die Startplätze dort sind sehr begehrt. Da ich nicht wusste, ob ich an dem Wochenende frei haben würde, konnte ich nicht vorher nennen und somit war ein Startplatz futsch. Wie das im richtigen Leben immer so ist, hatte ich natürlich frei und konnte Peter wenigstens begleiten und ein bischen Rennluft schnuppern.

Aus lauter Verzweiflung habe ich mich dann unters gemeine Volk gemischt und bin ohne Anmeldung, Startnummer und Wertung die 30 km gefahren. Nur so – weil eigentlich wollte ich ja sowieso nicht mehr! Eine ganz neue Erfahrung war das. Kein Stress, kein Puls bis zur Unterlippe und alles ganz easy. Allerdings habe ich festgestellt, dass gerade das ziemlich lustig ist. In dem Feld hatte ich trotz allem doch noch einen deutlichen, nennen wir es mal, Energieüberschuss. Das hat richtig Spaß gemacht und das Jahr ist noch jung!

Peter: Langdistanz (100 km, 2.490 hm) – 17. Platz Senioren2 (4:55:26)

Freitags sind wir am Sorpesee auf dem Campingplatz in der Nähe von Sundern angekommen. Das Wetter war kalt aber immerhin sonnig.

Gestartet bin ich aus dem 3. Startblock (egal , alles nur Training). Vom Start bin ich brauchbar weggekommen, aber gaaaaanz vorsichtig. Als 2hundertster in den ersten Trail. Tja und ab da ging´s dann nur noch nach vorne. Die Abfahrten (besser runterrollen als wirklich fahren) führten dann zu dem einen oder anderen Überholmanöver, andererseits, aber meine neue Stärke war plötzlich mehr das Bergauffahren. Tja, so ging´s dann über 2 Runden a 1200 Hm und je 50 km und die zweite Runde ging besser als die erste.

Fazit: Es macht noch Spaß, also weiter mit gebremstem Schwung bergab.

Björn: Mitteldistanz (50 km, 1.200 hm) – 35. Platz Senioren2

Und wieder mein Bein, dieses Mal das linke... ab linker Pobacke zog sich ein stechender Schmerz über den Oberschenkel bis ins Knie. Aber es hilft ja nichts, da muss man durch.

Start aus Block 3 ganz am Ende, danach erstmal lange auf Asphalt hoch bis zum Einstieg in den ersten "Trail". Ab da durch teilweise mondähnliche Landschaft (kaum Bäume, viel Räumarbeiten) auf Schotterwegen mit wenig Trailanteil. Kurz vor Schluss dann der Anstieg, vor dem mir jemand vor dem Rennen erzählt hatte. Man sieht das Ziel schon fast, muss dann aber sehr steil hoch und noch eine 5km-Schleife drehen.

Extrem viele Holländer unterwegs hier, auffallend bei manchen in meiner Gruppe dabei, dass sie in der Ebene mächtig Druck aufs Pedal bringen, aber kaum geht es auch nur leicht bergauf, stehen sie quasi... ;-)

 

17.05.2009  //  CLAUSTHAL-ZELLERFELD   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: Mitteldistanz (68 km, 1.560 hm) – 8. Platz Damen gesamt (keine Altersklassen)

Zu machen Dingen kommt man eben wie die Jungfrau zum Kind. Im Mai waren wir für ein paar Tage mit den Rennradlern vom hiesigen Sportverein im Harz – Minitrainingslager sozusagen – und wie es der Zufall so will, fanden zeitgleich zwei MTB Rennen in der Umgebung statt. Da wir sowieso noch einige Tage länger bleiben wollten, konnte man sich die Sache ja mal aus der Nähe ansehen. Gesagt – getan!!!

Das erste Rennen seit über einem Jahr. Und da ich ja eigentlich gar nicht mehr fahren wollte, keinen Stress mehr haben wollte, hab ich mich direkt hinten angestellt und bin piano losgerollert. Was soll ich sagen, der Geschmack kommt beim Essen. Von Kilometer zu Kilometer hat mir die ganze Geschichte mehr Spaß gemacht.

Die Strecke war 34 km lang, musste in der Mitteldistanz somit zweimal gefahren werden und hatte alles zu bieten, was das Bikerherz begehrt. Kernige, trailige Auf- und Abfahrten, Flussbettabfahrten noch mit Fluss drin und Trails satt. DAS hat richtig Spaß gemacht. Die Organisation war klasse und das Wetter super. Allerdings habe ich bei der Gelegenheit auch wieder Blut geleckt. So what!!!

Peter: Langdistanz (102 km, 2.340 hm) – 6. Platz Masters (4:58:13)

Dann kam Clausthal, aber nur weil der OSC ein Trainingslager (so dachten wir) im Harz veranstalten wollte und an dessen Anfang und Ende ein Lauf zum Harz-Cup stattfand.

Clausthal: Sollte ein leichter, mehr tretbetonter Kurs sein (LACH-LACH-WÜRG) – hätte ich gewusst, wie das da bergauf (supersteil und verblockt) und bergab (wurzelig, steil, matschig, inklusive Flussbettabfahrt über ca.1,5 km) ging, hätte ich mich nicht getraut zu nennen.Aber mitgefangen, mitgehangen: durch die drei Runden musste ich durch. Bergab hatte mich im matschigen verblocktem Wurzelbachbett ein STARRBIKE-Pilot überholt. Oh Gott!!! Tja, so haben mich meine derzeitigen Abschleichkünste doch glatt einen Podestplatz gekostet.

Fazit: Abfahrtstraining würde helfen (sobald ich mich wieder traue). Die ersten 5 wären konditionel zu kriegen, na ja, bis auf den ersten.

 

24.05.2009  //  ALTENAU   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: Kurzdistanz (35 km, 980 hm) – 1. Platz AK / 4. Platz Damen gesamt

Da wir schon die ganze Woche kreuz und quer mit dem MTB durch den Harz gedüst sind, hatte ich nur für die Kurzdistanz genannt. Allerdings mit Hummeln im Hintern. Wenn schon kurz dann richtig, also Kette rechts! Das mit der Kette muss man aber etwas relativieren, denn bei knapp 1.000 hm pro 35 km-Runde ist das mit rechts nicht immer machbar.

Das Wetter war noch besser als vor einer Woche und die Streckenführung nicht minder knackig und traillastig. Das muss man echt mal sagen, der Trailanteil im Harz ist eindeutig hoch. Nach einem doch etwas längeren Anstieg ging es in einen Steinbruch. Steinbrüche sind bekanntlich tiefe Löcher. Wir mussten bis zur Talsohle! Es gab aber nur eine Zufahrt – bedeutet: erst runter, dann wieder rauf und das mit Gegenverkehr. Das war so geil, weil alle, die nach mir am runter fahren waren, als ich schon wieder auf dem Weg nach oben war, nach jeder Kurve lange Hälse gemacht haben, wie weit es denn noch bis ganz unten ist. Spätestens ab da hatte ich nur noch das breite Grinsen im Gesicht. Das war es dann auch – ab jetzt fahre ich Harz-Cup.

In Altenau gibt es eine tolle Saunatherme mit Sole und so. Mit der Startnummer hatten alle Racer freien Eintritt im Anschluss an das Rennen. Manchmal ist das Leben doch schön, oder?

Peter: Langdistanz (105 km, 2.940 hm) – 8. Platz Masters (5:18:25)

Also Ende der Woche nach Altenau bei klasse Wetter. Start: unter den ersten 50 in den Singeltrail (da gibt’s dann keinen Stau). 3 Runden auf abwechselungsreicher, schöner Strecke und mit fast Plattfuß ins Ziel.

Fazit: Die Abfahrtskünste werden wieder besser (nur 2 Überholer bergab). Leider spiegelt das Ergebnis nicht den Spaß und die gefühlte Leistung wieder. Aber egal, hierauf lässt sich aufbauen. Deshalb auch zwei Wochen später Bad-Harzburg.

 

07.06.2009  //  BAD HARZBURG   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: Mitteldistanz (51 km, 1.350 hm) – Ausfall wegen technischem Defekt

Weil es so schön war und wir nun sowieso schon wieder mitten im Geschehen waren (der Harz-Cup besteht aus fünf Läufen), konnten wir auch direkt weiter machen. Schließlich ist es von uns in den Harz nicht so ewig weit und eine Hütte bekommen wir da auch.

Diesmal lief es bei mir allerdings nicht so berauschend. Am Abend vor dem Rennen fing es wie aus Kübeln an zu regnen und am Morgen war es auch nicht besser. Bad Harzburg, wie die anderen beiden auch, eine singletraillastige Strecke, versank dann doch soooo ein bischen im Schlamm. Drei Runden hätte ich auf der Mitteldistanz fahren sollen, musste aber leider schon nach der ersten Runde aufgeben. Mein mittleres Kettenblatt war nicht mehr so ganz 100%ig und beim Schalten ging immer die Kette mit. Im letzten Drittel der erste Runde musste ich alle naselang vom Rad und die Kette zwischen den Blättern wieder rauspulen. DAS war scheiße!!! Aber nicht zu ändern.

Peter: Langdistanz (85 km, 2.200 hm) – 4. Platz Masters (5:08:34)

Wieder Klasse Wetter bei der Anreise am Freitag und Samstag noch bis Mittag. Die Streckenbesichtigung verhieß ca. 3 km Singeltrail steil bergauf, 5-7 km leicht rauf und runter um den Berg, dann ca. 3 km Singeltrail steil bergab. Im Trockenen super.

Start Sonntag 8 Uhr: Seit Samstagmittag am Regnen, besser schütten. "Im Regen fahr ich kein Rennen mehr" O-Ton Peter. EGAL nun ist man da, alles Training. Bergauf und flach war es hammerhart zu fahren aber ok. Auf den Singeltrails bergab mulmig und zögerlich. Aber bei der Langdistanz hat man 5 mal die Freude und kann trainieren.

Zwischenbilanz: Dritter im Gesamtklassement Harz-Cup Masters und 13 Min. am ersten Podestplatz der Saison vorbei. Nun muss/will ich natürlich auch noch in Braunlage und Schierke (Endurothon – OH GOTT) starten und den Gesamtplatz behaupten. Das war´s dann mit "alles nur Training".

 

05.07.2009  //  HOCHSOLLING   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: Mitteldistanz (53 km, 1.000 hm) – 1. Platz Seniorinnen2

Da war ich wieder: zwei Jahre Abstinenz im Solling und dann wie Phoenix aus der Asche. Na ja, hört sich vielleicht etwas arrogant an, gebe ich ja zu, aber irgendwie trifft es die Sache schon. Immerhin hatte ich drei von vier Rennen in Serie gewonnen und bin einmal zweite geworden, und das mit Ansage. Geil festzustellen, dass ich nahtlos an meine alten Zeiten angeknüpft habe und wieder oben auf´m Stockerl stand.

Allerdings war ich diesmal scheiße nervös. Ich hatte nämlich noch so einen kleinen internen infight auszutragen und mir zwei Tage vor dem Rennen noch einmal so richtig den Magen verkorkst mit einer Großpackung Erdbeeren. Geht gar nicht!

Wohlweislich, dass das Rennen mit einem Anstieg startet, habe ich mich schon mal ordentlich warmgefahren. Die Beine wollten nicht so 100%ig aber da musste ich jetzt durch. Nach dem Start habe ich dann auch prompt auf IANS umstellen müssen, damit ich nicht sofort übersäuere. Schön locker den ersten Anstieg hoch, das Rennen wird nach hinten raus entschieden – so mein Mantra. Hat sich auch gelohnt. Hochsolling ist eine reine Tretstrecke, keine technischen Herausforderungen und so gut wie keine Trails. Also Schotter wegtreten. Zwischendrin hatte ich noch eine kleine Gruppe und den Rest bin ich dann wieder alleine gefahren. Und dann war es auch schon wieder vorbei. Wie in alten Zeiten.

Peter: Langdistanz (106 km, 2.000 hm) – 6. Platz Senioren (4:27:20)

Hochsolling, lang ist es her. Die Strecke ist immer noch langweilig, aber renninteressant. Das Wetter war wieder Klasse, supertrocken und kleinschottrig rutschig. Leider konnte ich die Spitzengruppe (die dann in meiner AK um Platz 4 fuhr) nach einer Runde nicht mehr halten. Aber von der Lauf- und Rundenzeit war es, trotz schlechterer Beine als bei den anderen 3 Rennen, echt klasse.

Fazit: Der Abstand nach vorne schmilzt und die Vorbereitung auf Külsheim sollte auf dem besten Wege sein. Mit neuer, komfortablerer Rennsemmel.

 

18.07.2009  //  12 STUNDEN KÜHLSHEIM   

Fahrer: Sonja / Peter

1. Platz 2er Mixed (vielleicht auch 2. Platz – man weiß es einfach nicht genau...)


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Eins, zwei oder eins

Die Wetterfrösche stellten uns für das Wochenende nicht gerade die rosigsten Prognosen in Aussicht. Aber wir hatten genannt und wollten trotzdem fahren. Die fünf Stunden Autofahrt Richtung Külsheim wurden dann auch begleitet von heftigsten Regenschauern. Oha, das wird nicht lustig! Aber siehe da, am Ort des Geschehens schien doch tatsächlich noch die Sonne und alles sah schon wieder freundlicher aus – vorübergehend wenigstens. In der Nacht zum Samstag noch Regen, konnten wir morgens aber im Trockenen starten. Vom Zustand der Strecke wollen wir mal nicht reden. Aber immerhin besser als Dauerberieselung von oben.

Peter hat sich (fast) freiwillig für die Startrunde geopfert und hat dann auf mich gewechselt. Mal nebenbei gesagt: wir hatten den weltbesten Platz im Fahrerlager. In Külsheim bekommen die Teams fertig aufgebaute Zelte zur Verfügung gestellt (an dieser Stelle noch mal vielen Dank an Annette für die Zuweisung). Unser Zelt stand so was von nah an der Strecke, dass die Wechselzone nahezu durch unser Vorzelt ging. Wir konnten buchstäblich aus dem Sessel raus wechseln. Genialer geht´s kaum. So haben wir denn lustig unsere Runden gedreht. Es blieb auch weitgehend trocken und der Boden wurde etwas besser, aber aufgrund des Höhenprofils, dem lehmhaltigen Untergrund, technischen Abfahrten und nassen Wiesen, war das Rennen ganz schön Kräfte zehrend und die Zeit zum Verschnaufen rar. Aber der Rundkurs von knapp 11 km und ca. 250 hm war super abwechslungsreich und total kurzweilig. Die Zwischenergebnisse haben uns wenig interessiert und wir hatten nicht die leiseste Ahnung, wo wir liegen.

Kurz nach 18 Uhr allerdings, Peter hatte gerade auf mich gewechselt, fing es wie aus Kübeln an zu regnen. Nun ist die Steckenführung so angelegt, das man praktisch eine Acht fährt. Start, kurze Schleife, noch mal am Fahrerlager vorbei und ab in den hinteren längeren Teil. Ich losgefahren, in gefühlten 30 Sekunden durchgeweicht, erste Schleife, am Fahrerlager vorbei, Lautsprecherdurchsage!!?!? „Das Rennen wird aufgrund des Wetters aus sicherheitstechnischen Gründen nach 10 Stunden um 19 Uhr abgebrochen.“ Ups – es war 18:30 Uhr und ich brauchte noch ca. 30 Minuten von meiner momentanen Position bis ins Ziel. Dann mal Gas. Das war mal wieder die geilste Runde – Zieldurchfahrt 18:57 – voila! Geschafft.

Dann die Siegerehrung. In Külsheim gibt es immer eine schöne After-Race-Party. Deshalb gibt´s da auch ein großes Festzelt und weil es immer noch am regnen war, fand alles weitere für den Abend in eben diesem Zelt statt. Eng und gemütlich. Und weil wir ein bisschen näher zusammenrücken mussten, wurde eben auch der persönliche Kontakt zu anderen ausgeprägter. Auf diesem Wege haben wir das Team Sirius kennen gelernt, 2er Team mixed. Sirius hat die Zwischenergebnisse mitverfolgt. Nach eigenen Aussagen haben wir den Beiden das Leben schwer gemacht, weil wir immer auf Augenhöhe waren. Zeitweilig wohl beide sogar auf dem ersten Platz. Wir selber hatten das gar nicht mitbekommen.

Geehrt wurden wir dann als Sieger und das Team Sirius auf dem zweiten Platz. Wir haben uns natürlich riesig gefreut, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Als ich mir dann allerdings später die Zeitenliste angesehen habe, wurde Sirius als Sieger geführt und wir als Zweite. Hhhmmm, wie das? Wir haben uns dann natürlich darüber verständigt, auch mit der Zeitnahme. Aber das tatsächliche Ergebnis konnten wir nicht wirklich ermitteln, durch den Rennabbruch ist sozusagen etwas auf der Strecke geblieben. Peter und ich konnten auch noch mal wechseln, die anderen beiden nicht mehr. Vielleicht hat sich dadurch noch etwas verschoben. Wir werden es nicht mehr rausfinden. Mit dem Team Sirius haben wir uns darauf geeinigt, dass wir das Ergebnis so lassen wie es ist. Verdient haben wir es schließlich alle.

Peter:

Ein schöner und erfolgreicher Abschluß unserer 12/24h Rennen. Losfahren und lange schnell fahren fällt mir deutlich leichter als 1,5 Std Vollgas Pause und wieder los.

Auf jeden Fall war Külsheim wieder eine Reise wert. Das Simplon ist nun auch "eingestürzt" und hat unter Beweis gestellt, das sich der Umstieg mehr als gelohnt hat. Laufruhiger - Schneller - Komfortabler, was will man von einen Race-Hardtail mehr.

 

01.08.2009  //  NORDENAU   

Fahrer: Peter

Mitteldistanz (63 km, 1.680 hm) – 7. Platz AK (2:55:36)

Verfahrene Abfahrten

Am Samstag den 01.08.09 rief das sonnige und (wichtig) trockene Sauerland zum Marathon (weil Abfahrtstraining tut Not). Grafschaft sollte eine Strecke mit wenig Forstautobahnen und vor allem anspruchsvollen Abfahrten sein. So ist es auch.nAlso diesmal morgens angereist (Start 13:00), warm gefahren und 45 Min. damit verbracht, einen rausgedrehten Schaltwerkszugeinsteller zu finden, weil der letzte nicht funktionierte. Soviel zur ruhigen Startvorbereitung. Wenigstens war es nicht so heiß wie angekündigt.

Also gings in die Startaufstellung und dann in die Einführungsrunde. Schön mit lauwarmen Beinen mit 30 dann 25 – 20 – 15km/h einen immer steiler werdenden Asphaltanstieg zur Dorfmitte hoch. Ging ganz gut (dachte ich da noch) mit Puls 175!! Einführungsrunde ging zu Ende und – oh Freude – noch mal den Anstieg hoch. Dann kamen einige kleine Auf- und Abfahrten und dann der erste steile und lange. Prompt meint meine Pumpe „Zeit für eine extra Zahl"„ also Herzfrequenz auf 210 bpm. Das hieß dann für mich Tritt so weit raus wie möglich (nur nicht rückwärts rollen) und hoffen, dass sich das gleich legt. Hat dann 5–6 Min. gedauert. Man merke sich die ZAHL.

Dann ging es aber ohne weitere Störungen weiter. Klasse technische Abfahrten teils im MAD EAST Stil, aber dank neuem Rennuntersatz Simplon Gravity ging das besser als sonst, man muss ja nur dran glauben. Pannenfrei die erste Schleife der „8“ bis ins Ziel geschafft.

Nun der zweite Teil der Strecke - noch steilere Auffahrten, aber dafür noch härtere schnellere Abfahrten. Tja, und dann komme ich um die Kurve und es geht STEEEEEIL bergab über Kanonenschotter und Absätze wie in den Dolomiten! Nur habe ich TROTTEL es nicht mehr geschafft, die Gabel zu „entlocken“. 3 Leute sind an mir vorbeigerauscht und drei weitere, inklusive einer schnellen Frau, sind auf mich aufgefahren. Vorsprung ade! Na egal dachte ich, das geht ja noch ein Stück. Tat es auch, aber losgeworden bin ich nicht mehr alle, die nach der Abfahrt aufgefahren sind.

Lange Rede kurzer Sinn: Im Zielsprint gegen einen, der noch da war, verloren (das war auch noch meine AK) und mit 5 Min. Rückstand auf den Dritten Siebter geworden. Gesamt bei den Hobby`s über 63 km 15. von rund 220 Startern.
Fazit: Das war knapp (siehe oben)

 

08.08.2009  //  BRAUNLAGE   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: Mitteldistanz (57 km, 1.500 hm) – 3. Platz Damen gesamt (keine Altersklassen)

Geschenkt wurde mir diesmal nichts. Umso mehr habe ich mich natürlich gefreut, dass ich bei den jungen Wilden noch auf´s Stockerl fahren konnte. Gleich vom Start weg – ich meine direkt von der Startlinie – schickten uns die Veranstalter des MTB-Marathons in Braunlage einen Anstieg hoch, den man ohne weiteres auch so nennen kann. Es ging hoch, hoch, steil hoch und weiter hoch und weiter steil hoch, round about 8 km. Wie gut, dass ich in der mittleren Distanz nur drei Runden zu fahren hatte und nicht 5 wie in der long Version.

Zu diesem Zeitpunkt war das Wetter warm und schwül und kaum einer hatte den Pulsschlag nicht an den Schläfen hängen was eine überaus gesunde Gesichtsfarbe zur Folge hatte. Zwei Damen zogen im Startgewusel an mir vorbei und schon im ersten Drittel des langen Anstiegs schloss ich auf eine weitere meiner Gattung. Da bleibste erstmal hinter, dachte ich mir. Machen wir mal ein bisschen auf Taktik. Das Tempo war gut und ich hätte auch nicht wirklich schneller fahren mögen. Kurz nach dem Mörderanstieg hoch zum Wurmberg ging´s in einen schönen langen Trail. Und ich muss sagen, das Mädel hatte es drauf. Dummerweise fuhren wir auf zwei Männer auf, die etwas langsamer waren und mit dem Überholen war es schwierig. Meine neue Rennbekanntschaft schaffte es allerdings schon nach recht kurzer Zeit, gleich beide Herren zu überholen, ich musste das in Etappen machen und ausgangs des Trails konnte ich dann sehen, wie ich wieder Anschluss fand. So sind wir in trauter Zweisamkeit durch die erste Runde. Eingangs der Zweiten fuhr ich gerade vorne und dann alleine. Hmm.

Dabei blieb es im zweiten Drittel. Es war auch keine adäquate männliche Mitfahrgelegenheit in meinem Dunstkreis, von daher etwas langweilig. Und wenn man so vor sich hintrottet, dann kann man sich auch mal verfahren. Da bin ich doch glatt falsch abgebogen. Netterweise haben mich zwei Zuschauerbiker darauf aufmerksam gemacht. Nichts wie zurück also. So, dritte Runde! Die Beine gingen wohl noch, aber der Kopf hatte nicht mehr so wirklich die Befehlsgewalt. Aber gut – ein letztes Mal diesen Megaanstieg hoch, über den Rest der Runde kann ich mich dann auch noch quälen. Dass das andere Mädel nicht wirklich weit weg sein konnte, war mir durchaus die ganze Zeit bewusst.

Nur, so ohne Sparringspartner fehlt ein wenig der Zug. Der kündigte sich dann in Form eines „Hallo“ wieder an. Da war sie wieder und schon war das Rennen wieder lustig. Sie war zwischenzeitlich zu Fall gekommen und trotz des Sturzes und abgebrochenen Bremshebels hinten, hat sie sich wieder rangearbeitet. Chapeau!

Meine einzige Chance, den dritten Platz zu sichern, bestand darin, am letzten nicht ganz so langen, aber dafür umso steileren Anstieg die Nase vorn zu haben und dann Vollgas bis ins Ziel. Meine Rechnung ist aufgegangen. Den Dritten hatte ich in trockenen Tüchern, was man von mir nicht sagen konnte. Schon eine ganze Weile war es heftig am Donnern gewesen. Kurz vor´m Ziel habe ich noch dermaßen den Arsch nass gekriegt, das ich innerhalb von Sekunden keinen trockenen Fitzel mehr am Leib hatte. Mitleid mit all denen, die noch Runden vor sich hatten.

Hinterher habe ich in der Zeitenliste gesehen, dass ich nur eine Minute Rückstand zur Zweiten hatte. Das wäre genau die mentale Zugmaschine gewesen, die ich gebraucht hätte. Ein Versuch wäre es wert gewesen!

Peter: Langdistanz (95 km, 2.500 hm) – 7. Platz AK (4:25:31)

Highspeed durchs Gewitter

Vorletzter Lauf Harz-Cup in Braunlage. Wetterprognose trocken bis Samstagabend. Samstagmorgen war´s schon warm und leicht drückend. Also Klamotten so dünn und wenig wie möglich. Denn netterweise folgt direkt nach der Startlinie ein langer 14-18%-Anstieg auf knapp 1000 m Höhe: der WURMBERG.

10:07 Uhr: der Startschuss fällt und der Puls steigt im Rekordtempo auf 170 bpm und der Rennfahrerlindwurm zieht den Anstieg hoch. Spitze noch gut im Blick, 2/3 des Anstieges geschafft, da meint mein Herzrythmus doch mal wieder, er bräuchte wohl noch ein paar extra Schläge. Also 225 bpm, was ein "SCHEIß". Druck raus, langsamer weiter, bis dann nach ein paar Minuten der Puls wieder unter 160 fällt, denn dann hört das "Überdrehen" auf. Leider ist die Spitze nun weg und ich muss mich an die zurückgefallenen rankämpfen. Was soll´s!

Braunlage war als "Tretstrecke" angekündigt und die ist es auch überwiegend. Aber auch ein längerer Singletrail, der von Runde zu Runde seifiger wird, aber fahrbar, muss überwunden werden. Meine neue Fox-Gabel mit Lenker-Lockout ist super: Feinfühlig und spielend einfach zu blockieren und vor allem zu entsperren. Leider wird es nun immer dunkler. Egal, Brille berauf und im Trail nach hinten. Doch leider geht nun das Gewitter los. Abfahrt zum Ende der dritten Runde durch den strömenden kalten Regen. Dünne Sommerklamotten haben doch was.

Dann die vierte Runde halbwegs im Trockenen, aber nur von oben und die letzte Runde dann komplett im strömenden Regen. „Kein Rennen mehr im Regen“, was schert den Narren sein Geschwätz von gestern. Vollgas den Berg runter, Sicht so lala aber da vorne fährt noch einer, den man überholen könnte. Klappt auch. Genau wie den gesamt Vierten zu distanzieren. Dann kommt das Ziel. So toll ausgeschildert das ich die Einfahrt zur Lichtschranke verpasse und der gerade Überholte doch noch vor mir ins Ziel kommt. Wenigstens ist der nicht meine AK.

Leider muss ich dann am Montag fest stellen, das der bis dahin gesamt Fünfte (Mike Ölschläger, Halle) zwei Plätze vor mir ins Ziel gekommen ist. Denn ich hatte in der vierten Runde noch einen schönen Abflug im Single-Trail. Vorderradrutscher, Sturz über den Lenker auf die rechte Schulter. Also jetzt auch mal ein etwas heftigerer Sturz auf die operierte Schulter ohne Folgen. Dabei ist jedenfalls der dann Sechste vorbeigefahren und mit meinem Begleiter bis dahin (einer aus Rheine, Timo Kurth) zusammen davongefahren.

Deshalb heißt es jetzt, etwas Glück in Schierke zu haben. Denn wenn Mike Ölschläger vor mir ins Ziel kommt, ist der bis jetzt dritte Gesamtrang weg. Schau´n wir mal, wem das Glück hold ist.

 

28.08.2009  //  ENDUROTHON IN SCHIERKE   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: Mitteldistanz (39 km, 1.050 hm) – Ausfall wegen technischem Defekt

Grande Malheur du Kack

Ob ich wohl den Blues schiebe! Wie ätzend ist das denn, dass ich mir ausgerechnet im letzten Rennen des Harz-Cup dermaßen den Reifen zersemmel, dass ich den nicht mehr zusammengeflickt kriege. Satt in Führung liegend habe ich mir in der zweiten Runde einen Platten gefahren und der Riss im Reifen war einfach zu groß, um das Ganze mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln wieder dicht zu kriegen. Dabei hatte ich schon einen mehr als moderaten Vorsprung herausgefahren und unter normalen Umständen ohne weiteres meine Führung halten können. Aber nein, Sonja muss 5 km zurück schieben und hatte Muskelkater vom laufen. Mann-o-Mann – das glaubt doch keine Sau!

Wäre das ein separater Marathon gewesen, ok, shit happens. Aber so hat sich ein 1. Platz in meiner Altersklasse, ein 3. Platz bei den Damen gesamt (mit allergrößter Chance auf den 2.) und ein 3. Platz im Harz-Cup im Bruchteil einer Sekunde im wahrsten Sinne des Wortes in Luft aufgelöst. DAS IST SCHEISSE!!!!! Davon aber mal abgesehen, war es ein schönes Finalwochenende. Das Abfahren der Langdistanz am Freitag war megaklasse. Kurzzeitig hatte ich damit spekuliert noch auf Hardcore umzunennen. Aber aufgrund der Wetterprognosen, die feucht von oben angekündigt hatten, wäre mir das im Rennbetrieb ein bisschen heavy geworden.

Die Abschlussrunde am Sonntag zum Brockenwirt hoch hatte auch noch diverse technische Überraschungen bereit und wir hatten viel Spaß und eine schöne Tour. Und schließlich hat Peter ja die Fahnen hoch gehalten und ich freue mich sehr, dass er absolut verdient auf´m Stockerl stand. Herzlichen Glückwunsch!

Peter: Langdistanz (72 km, 2.400 hm) – 3. Platz Senioren (4:22:30)

Harter "Brocken" oder das Fast-Happy-End des "Hexenhammers"

… nun also der letzte Lauf zum Harzer MTB-Cup in Schierke. Man hat ja schon so einiges gehört und auf der endurothon.de Seite gelesen. Starke Worte: …„härtestes MTB-Rennen im Norden",… „die Teilnahme an der Langstrecke sollte wohl überlegt sein“, …“ Singletrailanteil über 40%“ …usw. Also nun im Selbstversuc , denn so schlimm wird es schon nicht werden.

Donnerstag: Anreise (den Hotelnamen verschweigen wir aufgrund starker hygienischer Mängel, die vielleicht noch erwähnt werden). Freitag: Streckenbesichtigung mit dem MTB-Harz.de und den netten Tourguides Micha und Matthias . Denen nochmal herzlichen Dank und liebe Grüße. Am Rande war von den Local`s zu hören “ … Langstrecke sollte man schon mit Fully in Angriff nehmen“ (Schluck). Also Start zur Besichtigung der „schwarzen“, also langen Runde. Glück gehabt, denn ich war der einzige von der Truppe, der auf der Langdistanz starten wollte. Erster Trail: Wurzeln, Steine, Löcher, kleine und große Felsbrocken auf 1,5 km leicht bergab ca. 5 -10%. Schon schön, teilweise schwierig aber alles fahrbar. Dann der erste Trail bergau : Wurzeln, Steine, Löcher, kleine und große Felsbrocken (klingt wie ne Wiederholung? Mag sein) über ca. 2,5 km bei 10 -20% in engen und weiteren Knicken und Kurven. Theoretisch alles fahrbar, wenn man ausgeruht und alleine unterwegs ist. Also trotzdem schon auf der Besichtigung hier und da einen Fuß gesetzt und mal ne Kurve geschoben.

Zweiter Trail bergab: ca. 3 km Wurzeln mit 10-30!!!% und ruppig wie selten. So ein wenig MAD EAST „Grüne Hölle“ für den der es kennt. Mit einem 40km/h Auslauf durch einen steinig verblockten Hohlweg. Dann endlich mal ein bisschen auf Schotter bergauf für 4-5 km bei 10-12% verschnaufen. Weiter Richtung Kolonnenweg: Betonierter mit MTB-Reifen breiten und 30 cm langen Längslöchern und gekiestem Zwischenraum. Wo im Rennen bloß fahren? Mitte ist sicherer aber Lochband schneller, mal sehen! Noch eine kleine Steigung auf Schotter, dann Grenzbetonlochband bergab und wir stehen vor dem Schlussanstieg: Kolonnenweg mit bis zu 25% Steigung und ca. 1,5 km lang. Bis hierher locker gefahren, kommt man da nun auch ohne Probleme rauf, aber morgen? Wurmberstieg - dritter Trail bergab: 5 km mit einer kurzen Unterbrechung über alles was es auch bisher gab. Felsbrocken, Wurzeln (bis zu 20cm hoch), Steilstücke verblockt, Wiesen und Waldwege mit tiefen Absätzen und spitzen Kehren. Hoffentlich bleibt es trocken!!!!! Noch ein par Kilometer Schotter- und Waldweg und dann an der „Kalten Bode „ entlang ins Eisstadion zum morgigen Ziel. Was eine „Rennstrecke“ - chapeau. Die heftigste Strecke für ein Rennen (und auch sonst bin ich/wir auf sowenig Strecke noch nie soviel hammerharte Trails gefahren) die ich je gefahren bin. Hoffentlich bleibt es trocken!!!!!!!!

Samstag/Renntag: Morgens 3 Uhr werde ich wach, schau aus dem Fenster, sternenklar. Prima, aber jetzt packt mich die Nervosität. Mein Magen rumort. Die Beine fühlen sich echt scheiße an. Hin und her gewälzt, noch ein bisschen unruhig weitergedöst bis um 06:30 Uhr. Essen reingewürgt, geht nicht soviel runter wie sonst, das ist nicht gut. 07:00 Uhr: Blick aus dem Fenster. Es regnet Bindfäden. Ach du Scheiße!!! Aufgeben? Reifen? Welche? Doch aufgeben vorm Start? Nee, eine Runde dann seh´n wir weiter. 08:30 Uhr warm fahren: es regnet wieder Bindfäden. Weste? Arm- oder Beinlinge? Schutzblech vorne ist Pflicht, aber hinten? Nee das stört auf den Trail`s.

09:50 Uhr: anrollen zum Start. 10:00 Uhr: Die Honoratioren müssen noch reden, der Veranstalter auch. Gelegenheit zum nochmaligen Nervöspinkeln. 10:13 Uhr: Endlich Start und die Sonne scheint. Einführungsrunde durch Schierke: Etwas unglücklich durchgeführt in Bezug auf wechselnde Tempi mit einem sehr großen Führungsfahrzeug. Damit verbundene fehlende Vorraussichtmöglichkeit. Somit bin ich dann etwas gehetzter in den ersten Anstieg (so als 30ster) gekommen als ich gedacht hatte. Spitze schon weiter weg, die Konkurrenz für die Gesamtwertung in erreichbarer Nähe.

Die erste Runde lief gut, der Untergrund war besser fahrbar als ich nach dem Regen gedacht habe. Die Trailstücke bergab anstrengend, der Trail bergauf hammerhart und der Kolonnenweg zum höchsten Punkt der Strecke eine Härteprüfung der mentalen und konditionellen Art. Auch und weil ich die nähere Konkurrenz um die Gesamtwertung des Cup`s schon oben am Kolonnenweg sah und meine Gruppe bestimmt 3 - 4 min Abstand hatte.

So lief dann auch die zweite Runde, nur das ich einen schnellen Begleiter bekommen hatte. Der war aber bergab deutlich langsamer und brauchte immer bis zum ersten Teil des Kolonnenweges um nach der Wurmbergstiegabfahrt, der Eisstadiondurchfahrt, der Stadtrunde sowie den drei nachfolgenden Trailstücken bis er wieder zu mir aufschließen konnte. Mein Glück. Auf der zweiten Trailabfahrt, der langen Steilen, ist mir in der dritten Runde fast die rechte lädierte Schulter abgefallen und noch mal hätte ich da mit dem Tempo auch nicht mehr runter gekonnt. Denn Tilo aus Erfurt und Mitte 30, war den Tick schneller, als ich allein hätte fahren können. Mit Willen und letzter Reserve biss ich mich bis zum höchsten Punkt an seinem Hinterrad fest. Dadurch konnte ich auf die beiden vor mir fahrenden Senioren und damit ja auch vor mir platzierten auffahren und vorbeiziehen. Beide konnten das Tempo nicht mehr mitgehen. Da wusste ich, dass die Platzierung gut werden wird wenn ich jetzt noch heil ins Ziel komme. Trotzdem fuhr ich noch einmal so schnell wie ich konnte den Wurmbergstieg I und II runter, durch´s Eisstadion und ein letztes mal den fiesen Kirchbergstich in Schierke hoch (so 14%), letzte Kurzabfahrt und über die Einfahrtsrampe ins Ziel.

Endlich geschafft und echt fertig hat mich Sonja (leider ein irreparabler Reifenschaden in der zweiten Runde) und meinen Ergebniszettel in Empfang genommen. Kein Sturz, kein nennenswerter Rutscher und der Blick auf `s Ergebnis: Vierter - voll Klasse, nur 20 min. auf den Sieger. Der dritte Gesamtrang sollte gesichert sein. Aber so ausgepumpt war ich seit Ewigkeiten nicht mehr und die Beine brannten.

Dann die Siegerehrung Senioren und wer wird als dritter aufgerufen??? Der geneigte Leser weiß es ja schon. Ich!!! Völlig perplex steige ich auf`s Podest. Tja da stehe ich nun, nehme meine Medaile und den Preis für den dritten Platz in Empfang und bin echt geplättet. Später hab ich dann von Matthias erfahren, dass einige Fahrer wegen Abkürzen aus der Wertung genommen wurden. Tja und Dritter Gesamt bin ich dann auch geworden. Klasse Abschluss der Harz-Cup Serie. Zwei mal an einem Tag auf dem Podest ist schon Klasse. Sonja wäre allerdings besser gewesen wenn sie nicht ausgefallen und problemlos in`s Ziel gekommen wäre. Shit happens.

 

Fazit: Das war echt ein ENDUROTHON und ein MTB-Marathon, der diesen Namen mehr als zu recht trägt.

 

04.10.2009  //  BRUCHHAUSEN / LANGENBERG  

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: Mitteldistanz (80 km, 1.900 hm) – 1. Platz AK (4:47:00) / 4. Platz Damen gesamt

So, wir haben fertig!

Ende September waren wir noch für ein paar Tage in den Dolomiten Urlaub machen. Zum Erholen. Mit dem MTB. Ein bisschen frische Höhen- und Bergluft schnuppern und sich von netten Guides das Einzugsgebiet zeigen lassen. Was es, mal so nebenbei bemerkt, teilweise echt in sich hatte. Hochtechnisches Geläuf da.

Kaum zu Hause angekommen, konnten wir dann auch schon wieder die Tasche packen und ins Sauerland zum letzten Rennen durchstarten. Da ich im finalen Lauf des Harz-Cup diesen Supergau mit meinem Hinterradreifen hatte, war ich noch mal motiviert eine gute Platzierung einzufahren. Gibt Moral für den Winter! Der Tag begann früh, sehr früh, weil wir noch eine mehr als zweistündige Anreise hatten und nicht auf den letzten Drücker in Bruchhausen ankommen wollten. Gut Ding will schließlich Weile haben, gell? Das Wetter war deutlich frisch und nass, was sich nach den sonnigen 25° im Urlaub nicht so wirklich behaglich anfühlte. So what!

Das Starterfeld war recht groß – um die 700 Leute. Ich stand circa im Mittelfeld was ok war, weil es mal wieder direkt mit einem langen und nach hinten raus auch steileren Anstieg losging. Da überholen mich dich Herren sowieso erstmal, bis ich sie dann nach und nach wieder einsammle! Aber diesmal war das ganz anders. Es haben mich nur wenige in der Startphase am Anstieg überholt. Ich bin abgegangen wie ein Moped. Ehrlich – ich hab mich selbst gewundert. Ich bin regelrecht durchs Feld gemessert. Super Start! Geiles feeling! Nach der Einführungsrunde (ca. 10 km) gings dann direkt in den Anstieg auf den Langenberg. Aber nach dem Dolomitentrainig war das überhaupt kein Problem für mich. Das ging ab wie Schmidts Katze. Die wenigen Trails empfand ich als reinste Autobahn und die erste Runde näherte sich zügig dem Ende. Das war allerdings nicht ganz ohne. Die letzten Kilometer zogen sich noch lange hin bis zur Start-/Zielzone. Mit zwar verhältnismäßig kurzen, aber recht zahlreichen giftigen Rampen. Das kostet Körner, besonders der etwas minderbemittelten Frauenmuskulatur.

Zweite Runde: Kurz Luft holen während der Durchfahrt des Start-/Zielbereichs und dann ab in den Anstieg Langenberg. Das erste Stück lief auch noch recht flüssig, aber dann musste ich doch etwas Tribut zollen aus meiner schnellen ersten Runde. Allerdings war ich vom Kopf her immer noch guter Dinge mit Blick auf einen Podestplatz. Also – Reiskuchen und Iso bunkern und reintreten. Geht doch – schließlich ging es nach dem Anstieg erstmal tendenziell mehr runter mit nur leichten Wellen. Hier konnte ich mich gut erholen und die Cola an der letzten Verpflegung hat auch noch mal ein bisschen gepuscht. Auf jeden Fall war das süße Zeug lecker in dem Moment. In der ersten Runde wurde noch warmer Zitronentee angeboten, aufgrund der Temperaturen. Inzwischen kam sogar die Sonne zum Vorschein. So, jetzt noch ein letztes Mal über diese fiesen Rampen ekeln. DAS tat teilweise auch richtig weh – aber wenn man schon das Ziel vor Augen hat…

Ich bin natürlich zufrieden mit dem Ergebnis, mit der Saison insgesamt und vor allem, dass wir heil durchgekommen sind. Der Grundstein für die Motivation zum Wintertraining ist damit auch soweit gelegt. Schauen wir mal, was das nächste Jahr bringen wird. Ich würde mich freuen, wenn sich der/die eine oder andere wieder für unsere Seite interessieren würde. Bis dahin ciao, by-by und tschüß bis hoffentlich zum nächsten Jahr.

Peter: Langdistanz (80 km, 1.900 hm) – 7. Platz Senioren II (3:50:21)

Olsberg - letzter Lauf der BSN-Trophy 2009

Das letzte Rennen... aber nur des Jahres stand an. Die Lust hielt sich auf Grund der Wetterprognosen in Grenzen. Nach 2 Wochen Urlaub (Triallastiges MTB fahren unter südlicher Sonne) auch die generelle Lust, lange schnell zu fahren.

Geplant waren 115 km /2.800 hm, geworden sind es dann ja 80 km mit 1.900 hm. ABE:, die Bergabperformance ist wieder da. Selbst auf feuchten Wurzeln und Steinen läuft es bergab wie bergauf wieder echt gut. Das lässt dann für die nächste Saison hoffen. Aber nun ist für dieses Jahr Gott sei Dank schluss.

Kurz zum Rennen: der Motor (halt ein Diesel) lief echt gut und auf der Langdistanz wäre durchaus mehr drin gewesen aber hätte, wäre, wenn, zählt nicht. Lustig war`s trotzdem und vor allem schmerz und sturzfrei. Also sportliche Grüße an alle und bis zur Saison 2010.